Golfen im Salzburger Land


Alphornbläser am ALDIANA Hochkönig

A Chipperl und a Putterl im ALDIANA Hochkönig

Wer an Salzburg denkt, denkt an Nockerln und an Festspiele, an Skifahren und an Bergwandern. An Golfen denken nur wenige. Schade, denn im Salzburger Land gibt es sehr viele gute Golfplätze. Wir haben einige von ihnen gespielt.
Unser Hotel, das ALDIANA Hochkönig, liegt ruhig und idyllisch in 900 Metern Höhe oberhalb des kleinen Ortes Mühlbach. Sanfte Hügel und gemäßigt hohe Berge, viele Seen und ruhige Dörfer prägen das Bild.
Salzburger Land, das ist für mich eine Melange mit Schlutzkrapfen im Cafe Tomaselli, das ist selbstgebackenes Bauernbrot mit Almfassbutter vor der Brandstätterhütte am Hochkönig, das ist Bergwasser schlürfen und auf einer Bergwiese im Gras liegen. Salzburger Land, ist für mich aber auch Golfspielen in herrlich ursprünglicher Umgebung. In Zell am See, im Urslautal, in Goldegg, in Radstadt und im Brandlhof.

Der ALDIANA Hotelmanager Günther Schmidt organisierte eine Golfsafari, ging  selbst mit auf die Runde und war mit seinem Handicap 6 ein Respekt einflößender Mitspieler.

Am ersten Tag spielten wir im Golf Club Goldegg. Ein Familienplatz mit viel persönlicher Atmosphäre, so richtig etwas zum Einspielen. Hier erlebten wir den ersten Salzburger Schnürlregen. Immer wieder dachten wir ans Aufhören. Doch die Bahnen waren viel zu interessant, um sie nicht alle zu Ende zu spielen. Besonders gefallen haben uns die Bahnen 10 und 17. Die 10, weil sie eine Herausforderung sowohl für Longhitter als auch für Annäherungskünstler aus schrägen Lagen ist. Die 17, weil der Abschlag tief unten liegt, und der Drive durch eine enge Waldschneise hoch auf das Fairway genau passen muss. Halbherzige Abschläge landen rechts oder links im Wald. Goldegg ist ein schöner, nicht allzu schwerer Golfplatz mit den meisten Hole-in-one in ganz Österreich.

Die zweite Station unserer Golfsafari war der Golfclub Urslautal. Von einem kaum zu überbietenden Bergpanorama eingerahmt, liegt der Platz auf einer riesigen Hochebene. Die Bahnen sind sehr verschieden. Mal sehr lang und hügelig, teils trickreich, doch immer fair. Sehr vorsichtig und sorgsam sollte man die 13 und die 15 angehen. Sie gehören laut Scorekarte zwar zu den leichteren Bahnen der Anlage, aber Vorsicht. Linke, bzw. frontale Wasser sind gefährlich. Urslautal ist in Österreich ein hoch bewerteter, sehr beliebter Golfplatz. Wer seinen Abschlag in ein Biotop schlägt, darf straffrei droppen.

Abends ließen wir es uns im ALDIANA so richtig gut gehen. Der Chefkoch servierte heimische Spezialitäten der ganz besonderen Art. Mir hatten es das Fiakergulasch mit Knödeln und die leckeren Moosbeerennocken angetan. Ich nahm reichlich, und vielleicht noch mehr, aber wozu gibt es schließlich magenfreundliche kräftige Zwetschgen-Edelbrände.

Der nächste Tag war golffrei. Wir ließen uns zu einer geführten Bergwanderung mit zünftiger Almjause in der Erichhütte überreden. Wir haben es nicht bereut. Ich kam zwar meist als Letzter völlig außer Atem und mit weichen Knien zu den Zwischenstopps, war aber trotzdem froh, dass ich mit "auf der Hütten" war. Nach dem beschwerlichen Abstieg ließ ich es mir im Whirlpool gut gehen. Das kräftig sprudelnde Wasser tat meinen Knien und dem Muskelkater sehr gut.

Etwas golferisch Einmaliges erlebten wir auf dem Platz des Golfclubs in Radstadt. Die ersten neun Bahnen verlaufen gemächlich im Tal, spätestens ab der Elf geht es deutlich alpiner zu. Den Aufstieg zur Zwölf übernimmt nämlich ein "Birdie-Jet", eine Seilbahn. Die Golfer steigen in die Gondel, die Golfbags reisen im Extra-Abteil hinterher.
Von ganz weit oben schlägt man dann aus den Bergen aufs Grün eines leicht zu spielenden Par 3. Nach der spektakulären Gondelfahrt fast ein bisschen enttäuschend. Aber dann kommt es. Auf der Vierzehn, einem Par 4, sieht man das Grün nur ganz klein weit tief unten im Tal. "Hier können nur Longhitter bestehen", fuhr es mir durch den Kopf. Voll konzentriert schlug ich ab und erwischte einen meiner besseren Drives. Der Ball flog und flog und verschwand hinter dem Hügel. "Suuuper," schrie mein Flightpartner, "ich sehe ihn. Er läuft und läuft, das gibt es doch gar nicht, der hört ja gar nicht wieder auf!" Er kannte den Platz und hatte als Gag ein hochpräzises Fernrohr mitgebracht. So konnte er sehr genau verfolgen, dass mein Ball wie auf einer Sprungschanze aufsetzte und erst ganz nahe vorm Grün liegen blieb.
Ich hatte das Gefühl, 400 Meter weit geschlagen zu haben, obwohl die Bahn nur 386 Meter lang ist. Ein Birdie war die erzitterte Belohnung.

Wer am Hochkönig war, der muss auch in Salzburg gewesen sein. Wenn man mit einem geführten Stadtrundgang beginnt, bekommt man den richtigen Eindruck dieser Stadt des heiteren Barocks und der weltberühmten Festspiele, der Kaffeehäuser und der Edelweißromantik, der Fiaker und der prachtvollen Kirchenkuppellandschaften. Die "Durchhäuser" sind liebevoll renoviert und haben sehr gemütliche Arkadenhöfe. Essen Sie einen Erdapfelradikas in einem uralten Wirtshaus und trinken Sie eine Melange im Café Mozart. Salzburg ist das Salz in der Suppe Österreichs.

Im Golfclub Zell am See gibt es innerhalb der größten Golf-Anlage in den Österreichischen Alpen zwei sich sehr ähnelnde Golfplätze. Die Schmittenhöhe und das Kitzsteinhorn.
Beide liegen in der Bergwelt der Hohen Tauern am Fuße des Kitzsteinhorns. Ein Bergpanorama, wie man es sich schöner kaum vorstellen kann.
Der Schmittenhöhe Course liegt in flachem Gelände mit Biotopen und kleinen Seen. Den Platzrekord hält Bernhard Langer mit 66 Schlägen, gespielt bei den OVB Open `92.
Wir kamen natürlich nicht annähernd an dieses Ergebnis, spielten aber allgemein recht gut. Das lässt darauf schließen, dass der Platz nicht besonders schwer ist, aber er hat seine Tücken. Vorsicht auf der Vier. Lieber auf Bogey spielen, als links im Wasser liegen. Oder auf der Siebzehn. Das 390 Meter lange Par 4 muss präzise gespielt werden. Zu lang geschlagene Bälle liegen im frontalen Teich, die anderen im Bunker oder zwischen Bäumen.
Auf dem Kitzsteinhorn ist der große Teich mit riesiger Fontaine rund um die Zehn und Elf besonders reizvoll. Vor dem imposanten schneebedeckten Gletscher liegt er ganz ruhig und harmlos und ist doch so gefährlich. Ich möchte nicht wissen, wie viele Bälle er schon verschluckt hat.
Wie beliebt diese beiden Plätze sind, mag man daran erkennen, dass sie das größte Greenfee-Aufkommen Österreichs haben.

Abschluss unserer ALDIANA-Golfsafari war das Wettspiel im Golf- & Country-Club Brandlhof. Am Fuße des Steinernen Meeres liegt der sehr flache Platz. Jedem, der hier gegolft hat, bleibt die Saalach in Erinnerung. Der Fluss muss während der Runde sechs mal überspielt werden. Auf der Neun gleich zwei Mal direkt hintereinander. Wunderschöne Grüns und gut durchdachte Hindernisse sind es, die diesen Platz zu etwas Besonderem machen. Im Brandlhof haben wir uns so richtig "wie in den Alpen" gefühlt. Es war herrlich.

Auf dem Heimweg machte der Hotelmanager mit uns auf der Almhütte Rast und ließ zur Siegerehrung bei einer Maß Bier unvergleichlich gut schmeckende zünftige heimische Bauern-Schmankerln servieren. Die delikate Krensuppe mit Blunzeneinlage und das süßsaure Mostbratl mit Semmelknödeln haben mir so gut geschmeckt, dass ich allein deswegen schon bald mal wieder in den ALDIANA HOCHKÖNIG fahre.

Meine persönlichen Tipps:
Gehen Sie in Salzburg zum alten Friedhof am Kloster St. Peter. Grabsteine mit so typisch österreichisch charmant-wichtigen Aufschriften wie Hofratsgattin Käthe Hechenblaikner oder Frau Hausbesitzerin Herta Schatzl sind kunstvolle Raritäten.
Lassen Sie sich zum Schoberbauern in Dienten am Hochkönig bringen. Das ist die Jausenstation der Luxusklasse in einer wunderschönen alten Bauernstube.
Die meisten Golfplätze in Österreich liegen in größerer Höhe als die in Deutschland. Da ist die Luft dünner. Die Bälle fliegen weiter und "ein Eisen kürzer" reicht meist. Prüfen Sie vor dem Spiel ihre Längen.
Für Ihre Golfrunde bestellen Sie sich am Abend vorher ein Lunchpaket. Das ist ein kostenloser Service im Hochkönig.



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