J E R S E Y Golfen und kulinarische Perfektion


Blick vom ATLANTIC Hotel aufs Meer

 

Botschafter der feinen Speisekammer auf der Sonnen verwöhnten englischen Kanalinsel Jersey      

 

Mark Jordan ist Chefkoch im Atlantic Hotel auf Jersey und strebt nach gastronomischer Perfektion. Wir haben es erlebt, unser Besuch bei ihm war ein kulinarisches Highlight. Seine Leidenschaften sind Kochen und Windsurfen.Die Kanalinsel Jersey ist für ihr wunderbares Golfstrom-Klima, für ihre unglaubliche Fülle an sportlichen Aktivitäten und unter Kennern auch für ihre ausgezeichnete lokale und internationale Küche bekannt. Wir sind zum Golfen auf der Insel und wohnen direkt am Golfplatz La Moye im Atlantic Hotel. Direktor Patric Burke hat für uns einen Termin mit seinem Starkoch gemacht. „Herr Jordan hat sich drei Stunden Zeit genommen. Länger sollten Sie ihn nicht für sich beanspruchen, wir brauchen ihn in der Küche. Er freut sich auf Sie“, sagt er mir am Telefon.

Es ist ein wunderschöner Morgen auf Jersey. Marc Jordan empfängt uns im Foyer seines Ocean Restaurants. „Gut, dass Sie pünktlich sind“, begrüßt er uns. „Ich habe eine Überraschung für Sie.“ Er fährt mit uns zur nahen St. Quen´s Bay, keinen Kilometer weit. „Sehen Sie die Windsurfer dort am Stand“, fragt er uns, „mit denen werden wir surfen. Keine Angst, wer Fußball und Golf spielen kann und so sportlich ist wie Sie beide, der kann auch surfen. Bevor ich Sie in meine Küche lasse, sollen Sie unseren heimlichen Nationalsport kennen lernen. Dort drüben in unserem Surfcenter werden wir uns umziehen“, zeigt er auf ein weißes Steinhaus an der Kaimauer.

Mark Jordan hilft uns beim Anziehen der Neoprenanzüge. Uns ist ein bisschen mulmig zumute, aber da müssen wir jetzt durch. „Wir fangen mal mit der Falltechnik an, und dann werden Sie Stehpaddeln lernen, das können Sie“, ermuntert er uns. Wir merken sehr schnell, dass Surfen keine einfache Sportart ist. Kaum stehen wir auf einer Welle, liegen wir auch schon wieder im Wasser. Erst als Mark uns zwei Profilehrer zur Seite stellt, bleiben wir etwas länger auf den Brettern. Es läuft ganz gut, das Paddel hilft uns. Mark Jordan ist draußen bei den hohen Wellen. Wir sehen von weitem, dass er ein Könner ist. Er steht sehr lange auf dem Brett, und einen freien Dreher hat er auch schon geschafft.

Nach einer Stunde gehen wir mit unseren Brettern recht erschöpft zurück, ziehen uns wieder um und setzen uns auf die Kaimauer. Mark packt seinen Picknick-Korb aus. Er öffnet eine Flasche heimischen weißen La Mare, und zaubert aus seinem Korb die kleinen schmackhaften Jersey Royals Kartoffeln, Austern von inseleigenen Austernbänken, fangfrische Krabben, Muscheln und verschiedene Fischfilets, Köstlichkeiten der feinen Speisekammer Jerseys. „Alles was hier im Korb ist, haben wir in unserer Küche selbst zubereitet. Guten Appetit!“

Wir verbringen zwei wunderschöne Stunden zusammen am Strand. Mark erzählt uns, dass er in Nord-Wales geboren wurde und in Birmingham aufgewachsen ist. „Meine Großmutter und auch meine Mutter waren außergewöhnlich gute Köchinnen. Wir hatten einen Garten mit Obstbäumen und viel Geflügel. Gemüse holte mein Vater von den Bauern. Wenn ich in der Küche helfen durfte, war ich glücklich. Spezialist war ich bei den Baked Beans on Toast, und das machte ich so perfekt, dass ich mir wünschte, irgendwann mal eine Bude mit nur diesem einen Gericht aufzumachen.“ Er lacht. Mark Jordan wurde Koch, etwas anderes kam ihm nicht in den Sinn. Er begann mit 16 Jahren bei Keith Floyd, dem englischen Fernsehkoch der 80er Jahre. Nach der Lehre kochte er beim Sternekoch Jean Christophe, war Pastry Head Chief im Mallory Court, leitete als Küchenchef das 5Sterne Grandhotel in Amsterdam und arbeitete als Chefkoch im Gilpin Lodge Hotel in Windermere. Seit sieben Jahren ist er Küchenchef im Finest Luxury Hotel Atlantic auf Jersey und bekam vor kurzem seinen ersten Michelin-Stern.

„Koch zu sein stellt hohe Ansprüche an die körperliche Kondition, “ sagt er, „darum halte mich durch regelmäßiges Laufen und intensives Surfen fitt, zur Entspannung fahre ich mit meiner Harley über die Insel.“ Zuhause kocht seine Frau. „Sie kann das ganz ausgezeichnet. Wenn ich mal ausfiele, könnte sie meinen Job übernehmen. Etwas anders natürlich, aber bestimmt nicht schlechter, “ schmunzelt er.

„Kochen ist ein gefährlicher Beruf. Einmal habe ich mir in einer Eismaschine den Mittelfinger abgeschnitten. Zum Glück konnte er wieder angenäht werden. Während meiner Lehre habe ich mir mal einen Messerschleifdegen durch die Hand gebohrt, und ein Kollege hat mir die Fleischgabel durch den Unterarm gestochen. Trotzdem macht mir der Beruf riesig viel Spaß.“ Mark Jordan lacht.

Abends im Atlantic Ocean Restaurant verwöhnt er uns mit Spezialitäten, die er auch Bon Jovis und Chris de Burgh serviert hat. Als Vorspeise gibt es warmen Ackerbohnensalat mit Jerseykäse. Dann einen Fischauflauf mit den nur in den Gewässern rund um die Kanalinseln vorkommenden Seeohrmuscheln. Als Höhepunkt Hähnchen in der Salzkruste mit Knoblauchpüree und Jerseybohnen. Ein Menü, von dem wir noch lange schwärmen werden. Der Abend bei Mark Jordan war der Höhepunkt unserer Jerseyreise. Wir haben einen interessanten, hochbegabten Sternekoch kennen gelernt.
Sein Wahlspruch lautet: „Gute Küche ist ganz einfach, der größte Fehler sind Schnörkel.“

Golfspielern bietet die Insel fünf empfehlenswerte schöne Golfplätze, von denen der La Moye - direkt am Atlantic Hotel - zu den besten in Europa gezählt wird. Sehr zu empfehlen ist auch der historische Royal Jersey Golf Club, und der Wheatlands Golf Course, der als einer der schönsten 9-Loch-Plätze der Welt gilt. Interessant ist auch der Les Mielles Golf Club in der nahen St. Quen´s Bay.

 



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