HENNING KRAUTMACHER im Golfclub Velderhof bei Köln.


 

 

Rolf Everding zu Gast beim Karnevalsstar.  Die HÖHNER gehören zu Köln wie der Dom, das Kölsch und der Karneval. Henning Krautmacher war der absolute Frontman der Band. Er komponiert, textet, spielt in Fernseh-Krimis, schreibt Kochbücher, schafft großflächige Collagen mit außergewöhnlichen Materialien, und er spielt Golf.

„Hier ist der Henning“, meldet er sich am Telefon. Als ich ihn frage, ob er für einen Bericht in meinem Internetportal mit mir Golf spielen wolle, blättert er in seinem Terminkalender und macht Vorschläge. Wir verabreden ein Date auf dem Golfplatz Velderhof bei Köln.

Sein imposanter Kaiser-Wilhelm-Schnauzbart macht ihn unübersehbar. Ich hatte mir Henning Krautmacher nicht so austrainiert und schlank vorgestellt. Leute, die sich zum Nichtraucher gequält haben, nehmen allgemein zu, heißt es. Bei ihm scheint das anders zu sein. „Wer mit dem Rauchen aufhört, “ sagt er, „muss nicht automatisch dick werden, er muss nur die richtige Ersatzhandlung für das zweifelhafte Laster finden.“ Und was ist das, will ich wissen. „Wenn bei den Lebensgewohnheiten mit Pommes, Bratwurst, viel Fleisch, (zu) viel Kölsch und Kaffee, vieles im Argen liegt, dann braucht man dafür etwas anderes!“

Er macht eine Pause. „Für mich heißt diese Ersatzhandlung: Iss doch einfach mal wieder ein schmackhaftes Süppchen. Als leicht verdauliche Mahlzeit mittags oder abends, oder vorneweg, um den Magen einzustimmen. Gemüsesuppen sind sehr bekömmlich, vitaminreich, leicht verdaulich und machen trotzdem satt. Das wusste schon meine Mutter von der Großmutter, doch leider ist das heutzutage aus der Mode gekommen. Schade, es könnte so vielen Dickleibigen helfen.“ Ich erfahre, dass Henning in seinem neuen Leben als entwöhnter Raucher ein Buch geschrieben hat. HENNINGS SUPPEN heißt es. Er gibt darin seine Rezepte preis. Henning schenkt mir das Buch.

 Der 27 Loch Platz Velderhof ist eine der neueren Golfanlagen rund um Köln. Er liegt in einer ursprünglichen Rheinauenlandschaft, auf dem die Golfbahnen den alten Linien folgen, die der Rhein vor Jahrtausenden in diese Landschaft gezogen hat. „Für Ackerland viel zu schade, für Golf wie geschaffen“, sollen die Gründungsmitglieder überzeugt gewesen sein, als sie das Terrain begutachteten und sich entschlossen, hier einen Golfplatz zu bauen.

Aus den 3 x 9 Bahnen kann man sich seine 18er Runde individuell zusammenstellen. Am schönsten ist die 6.111 Meter lange Kombination Grün/Gelb.
Der erste Abschlag liegt neben der Driving Range und das Schlussloch endet direkt vor dem Clubhaus.

Wir spielen Grün/Gelb. Die Eins ist eine sehr schwere Bahn. Henning ist noch nicht in Form. Er verzieht seinen Abschlag und seine Annäherung ist auch nicht besonders, und das ergibt einen Streicher. "Mir fehlen 20 Minuten zum Warmmachen", bedauert er. Die kurzen Löcher liegen ihm mehr, ein Longhitter ist er nicht. Nach Doppel-Bogeys und einem Bogey locht er auf der mittellangen Fünf und auch auf der wunderschönen Acht zum Par. Er kommt in Form. Besonderen Spaß macht es ihm, wenn er mit Partnern zusammen spielt, die Freude am Spiel haben und es nicht zu tierisch ernst nehmen. Spieler, die ihre Schläger werfen oder sie vor Wut in die Erde hauen, mag er auch nicht. „Regeln und Etikette sind einzuhalten, Verbissenheit ist nervig, und das will ich in meiner Freizeit nicht, “ beschreibt er seine Einstellung zum Golf.

In der Pause nach den ersten Neun erzählt er, dass er schon als kleines Kind mit der Musik in Berührung kam. Sein Vater hatte ein Faible für Seemannslieder und Shantys und spielte sie auf seinem Akkordeon. Und so war auch Hennings erstes Instrument ein „Schifferklavier“. Als er 13 Jahre alt war, wurde er Kinderprinz der Karnevalisten in Leverkusen. In der Schulband spielte er die Beatles als Bassgitarrist und Sänger rauf und runter. Sein Taschengeld verdiente er sich als Diskjockey.
 

Seit 1986 ist er nach einigen Umwegen in anderen Bands der Frontman der Kölner Gruppe "De Höhner". Mit ihm kamen mehr Showelemente auf die Bühne, und so sind sie heute die erfolgreichste Band im Kölner Karneval. Das aber ist nicht alles, sie machen noch viel mehr. Ihre alljährlichen Classic-Abende in der Kölner Philharmonie, ihre Kinderkonzerte der Jungen Sinfonie und die Rockin` Roncalli Shows, in denen sie sich fern vom Karnevals-Klamauk als gefühlvoll musizierende Artisten zeigen. Der Zirkus bekommt durch die Höhner eine völlig neue Dynamik.

Henning hat sich in der Pause während unserer Golfrunde bei einer Tasse Kaffee gut erholt, hat meine neugierigen Fragen beantwortet, und kann sich ganz aufs Golfen konzentrieren. Nach zwei Bogeys versenkt er seinen Ball auf der wunderschönen, aber leider ungemein schweren dritten Bahn im Wasser. Auf der Sieben und auch auf der Acht spielt er konzentriert und gut. Zwei mal je einen über Par ist der Lohn. Die letzte Bahn muss er leider streichen, lange Bahnen sind noch nicht sein Ding. Trotzdem kann er sich mit seinem erspielten Ergebnis sehen lassen.

Nach der Runde lädt Henning mich in sein Atelier ein, um mir seine Collagen und großflächigen Bilder zu zeigen. Ich bin überrascht. Ich hatte nicht erwartet, dass ein so viel beschäftigter Mann, der seine neuen Melodien meist beim rhythmischen Joggen findet, auch noch Zeit hat, solche interessanten Kunstwerke zu schaffen. Respekt. 

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news spricht Henning auch über den tragischen Krebstod seines Bruders Uwe, der seiner Meinung nach, erst durch die Chemotherapie unfassbares Leid erfahren musste. „Sein Tod hat mich maßgeblich verändert und geprägt“, erzählt er.  „Nach der Diagnose eines Butterfly-Tumors wusste man bereits von Anfang an, dass er hiermit nur noch eine begrenzte Lebenserwartung hat. Die letzten Monate wurden größtenteils dafür genutzt, aufwendige Chemo-Therapien und Bestrahlungen stattfinden zu lassen. Die mögliche Lebensverlängerung von vielleicht einigen Wochen die hierdurch erreicht wurde, war - gemessen an dem verursachten Leid - nicht gerechtfertigt!“
Seit einem Jahr ist Henning nicht mehr aktiver HÖHNER Frontman, er betreut seine erkrankte Frau.

 

Henning Krautmacher

Geboren am 5. März 1957 in Leverkusen-Schlebusch. Seine Eltern pflegten heimisches Brauchtum und Mundart .Er lernte mit fünf Jahren Gitarre und sang als 13jähriger in der Schulband.

Nach einer Lehre zum Schauwerbegestalter arbeitete er als Journalist beim Leverkusener Anzeigenblatt. Seit 1986 ist er Frontman bei der Kölner Gruppe „De Höhner“.

Seine Hobbys: Kochen, Wandern, Malen und Golfen.

Er hat vier Bücher geschrieben: The RING of BEARA, KÖLSCH für ze MÜFFELE, KÖLSCH PASTA und  HENNINGS SUPPEN.

 

Der Golfplatz

Golf & Country Club Velderhof,  50259 Pulheim

Tel: 02238 / 923940  Fax: 02238 / 923940

Mail: info@velderhof.de 

News unter: www.velderhof.de

27-Loch Anlage

 

 



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