WORPSWEDE, das Künstlerdorf und eine Golfoase im Teufelsmoor


Die tyypischen Fachwerkhäuser sind gut erhalten.

 

Wer nie in Worpswede war, hat ein schönes und kulturell wichtiges Stück Deutschland nicht kennen gelernt


Vor Jahren fuhren wir zwei- bis dreimal im Jahr nach Worpswede. Jedes Mal hatte sich der Ort ein bisschen verändert. Wenn wir zwei Tage da waren, spürten wir auch in uns eine Veränderung. Wir fühlten uns wohl, wie sonst nirgendwo. Kultur und Natur pur. Wir waren lange nicht in Worpswede, denn seitdem wir Golf spielen, haben sich unsere Urlaubsgewohnheiten verändert. Wo wir nicht Golf spielen können, fahren wir nicht hin. Wie engstirnig.
Ein Freund erzählte uns, dass es in der Nähe von Worpswede schon seit vielen Jahren einen ganz außergewöhnlich schönen Golfplatz gibt, und dass wir nichts vom Golf verstünden, wenn wir das nicht wüssten. Wir erkundigten uns und fuhren hin. Endlich wieder Worpswede.

Worpswede ist Gegensatz, hat viele Gesichter. Worpswede ist ein Bauerndorf und eine Künstlerkolonie, ein Großstadtvorort und eine Fremdenverkehrsgemeinde.
Die Tortentouristen sind so zahlreich wie früher. Sie kommen, bummeln die nichts sagende Dorfstraße entlang, decken sich im Supermarkt ein, trinken Kaffee und essen Torte, kaufen ein Mitbringsel, erfahren nichts über Worpswede und fahren wieder.
Die "richtigen" Gäste bemerkt man kaum. Sie gehen in die Seitenstraßen, besuchen die Modersohn- und Mackensen-Ausstellungen, gehen in die guten Galerien, trinken ihren Kaffee im "Verrückten Haus", leihen sich Fahrräder für die nähere Umgebung, essen abends im Heinrich Vogeler Bahnhof und bleiben. Wir machten es wie die "richtigen" Gäste, wir blieben.

Worpswede für Fortgeschrittene ist Teufelsmoor, ist Weltdorf mit handwerklichen und künstlerisch-intellektuellen Elementen, ist Künstlerkolonie, sind die Torfkähne auf der Hamme und ist das Haus im Schluh.
Die einstige Stille und Beschaulichkeit gibt es noch. Wer zu träumen vermag, der kann verstehen, dass der Düsseldorfer Maler Fritz Mackensen 1889 kam und sah und blieb. Er wurde zum Gründer der Künstlerkolonie. Rainer Maria Rilke, Heinrich Vogeler, Otto Modersohn und seine spätere Frau Paula Modersohn-Becker, Manfred Hausmann und viele andere Namen stehen dafür.
Doch die Zeit hat sich gewandelt. Kunst ist in Worpswede lebendig wie eh und je, aber anders als früher. Nicht die zweckfreie, sondern die angewandte Kunst steht im Vordergrund. Die Künstler selbst treten für den Besucher allerdings kaum in Erscheinung. Sie arbeiten für sich, vermeiden spektakuläre Auftritte und sind nicht bereit, Ausstellungsobjekt für Touristen zu sein. Worpswede ist heute zwar nicht mehr das Mekka der Kunst wie Anfang des 20. Jahrhunderts, aber es lebt fürs Schöne.
Wer nie da war, hat ein wunderschönes und wichtiges Stück Deutschland nicht kennen gelernt.

Für die Gestaltung Ihres Aufenthalts hat die Touristen Information immer ein paar Tipps parat. Zum Bespiel, wo die schönsten Radwanderwege verlaufe, wann die nächste Torfkahnfahrt auf der Hamme statt findet, welche Ausstellung in welchem Museum gezeigt wird und vieles mehr. Ein geführter Spaziergang durch Worpswede orientiert sich an den Spuren der Entwicklung des Ortes vom Bauerndorf im Teufelsmoor zur berühmten Künstlerkolonie und streift die schönsten Sehenswürdigkeiten. Anschließend findet ein gemeinsamer Besuch einer Kunstausstellung in einem Museum statt.
Tourist-Information für Worpswede und das Teufelsmoor, Telefon: 04792 – 93 58 20,  E-Mail: info@worpswede-touristik.de

Nach zwei Tagen Worpswede stand Golf auf dem Programm. Wir fuhren zum Golfciub Worpswede nach  Giehlermühle und fanden ein kleines Juwel. Schöner kann ein Golfplatz kaum sein. Versteckt am Rande des Teufelsmoors liegt er in absoluter Stille. Wenn man etwas hört, dann ist es ein Gimpel, ein Kleiber, ein Kuckuck, oder ein verunglückter Ball eines ungeübten Golfers an einem Baum.
Nur ganz selten habe ich mich auf einem Golfplatz wohler gefühlt, als gerade hier. Das Clubhaus in Holzbauweise lädt ein, länger zu bleiben, und essen kann man auch recht gut.
In Gesprächen mit den Clubmitgliedern meint man zu spüren, dass dieser Club ein persönliches kleines Stück jedes Einzelnen ist. So viel Zugehörigkeitsgefühl habe ich selten erlebt. Und dann die 18 tollen Bahnen.
In einer Moorlandschaft präsentieren sie sich in reizvoll schöner Mischung von Wald, Heideflächen und intaktem Moor. Unzählige Nistkästen säumen die Fairways. Manche sind neben ihrem biologischen Wert noch wichtig für gute Orientierung, sie sind Entfernungsmarkierungen. Am Grün der Sieben leben Waldkäuze in liebevoll gezimmerten Brutkästen und ziehen ihre Jungen groß. Bitte nicht stören.
Die ersten sechs Bahnen liegen im dichten Wald. Die teilweise wunderschön gewellten Bahnen sind trotzdem sehr offen und fair gestaltet. Die schönste Bahn der Anlage ist die Sechs. Ein 477 Meter langes Par 5 windet sich auf dem herrlich ondulierten Fairway in einer lang gezogenen Rechtskurve zum Grün. Für einen guten Score sind die niedrig dichten Blaubeerbüsche rechts und links im Unterholz recht erschwerend. Sie geben kaum einen Ball wieder her und gelten nicht selten als Grund für ein golferisches Desaster.
Die Bahnen 14 und 15 liegen direkt am Giehler Moor. Wenn ganz früh am Morgen Nebel über den Wiesen liegt und weidende Kühe als Silhouetten erscheinen, dann ist das Golferglück pur. Wohl dem, der das erleben darf.

Der gesamte Platz ist in ausgezeichnetem Zustand. Die Bahnen sind gut gekennzeichnet, es gibt genügend Schutzhütten, zwischen der 10 und der 12 kann man frisches Trinkwasser schöpfen, und Bänke für Rast und Muße gibt es genug. Lobenswert ist auch das Rauchverbot auf dem ganzen Platz. Zum einen schützt es vor Waldbränden, zum anderen dient es der Gesundheit. Worpswede ist für mich einer der schönsten Golfplätze im weiten Norden Deutschlands.

Gewohnt haben wir im kleinen, mit viel Liebe zum Detail gestalteten Hotel VILLAGE mit der außergewöhnlichen Atmosphäre Worpswedes.

 

 

 




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