TERRE BLANCHE, Golf in der Provence
Raffiniert gestaltete Bunkerformation auf dem Le Chateau Course
Rolf Everding zum Golfen beim SAP Gründer Dietmar Hopp auf seinem Golfjuwel in der Provence
Als Dietmar Hopp zum ersten mal über das hügelige Areal im Hinterland der Cóte d´Azur fuhr, entstand in ihm der Wunsch, hier an diesem wunderschönen versteckten Winkel der Provence und ganz nahe an der Cóte d´Azur, einmal selbst zu wohnen.
Dietmar Hopp hat mich eingeladen, sein Golfresort in der Provence in der Nähe von Nizza kennen zu lernen und auf seinen beiden neuen Plätzen mit ihm Golf zu spielen. Zu der Anlage gehören die Plätze Le Chateau und Le Riou, ein fantastisches Clubhaus und ein 5 Sterne Luxushotel.
Mit gespannter Erwartung lasse ich mich in eine Region fliegen, die als Land der Kontraste beschrieben wird. Luxus und Glamour an der Küste, exotische Blütenpracht am Meer und beschauliche Ruhe in eigensinnigen Felsendörfern im Hinterland. Im Gegensatz zur Cóte d´Azur, die ein Tummelplatz der modernen Freizeitgesellschaft ist, kann dieser Teil der Provence eine Oase des Glücks, der Ruhe und Beschaulichkeit sein.
Wir haben uns auf der Hotelterrasse des Hotels verabredet. Beim Grand Créme und herrlich französisch schmeckenden Croissants unterhalten wir uns über Gott und die Welt und natürlich auch über Golf.
“Sehen Sie diesen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge und Dörfer. Hier gibt es Panoramen, die kaum zu beschreiben sind, man muss sie nur auch sehen,” schwärmt der Eigner dieses herrlichen Fleckchens Erde. Dietmar Hopp beißt in sein Croissant, lehnt sich genüsslich zurück und erzählt: “Als mich ein Architekt über diese Hochebene mit viel Wald und noch mehr Wiesen führte, gehörte viel Fantasie dazu, sich vorzustellen, dass hier ein exklusives Golf-Resort entstehen könnte. Terre Blanche war zu der Zeit nicht mehr als eine Idee, die da lautete: “Golfen im Hinterland der Cóte d´Azur”, und dafür stand ein Grundstück vonmehr als 250 Hektar zur Verfügung. Die Idee hatten zuvor schon andere gehabt, doch keiner setzte sie um. Meine Erfahrungen bei der erfolgreichen Gestaltung von St. Leon-Rot gaben mir Mut und so gingen wir Terre Blanche an.”
Er macht eine lange Pause und fährt mit kaum hörbarem Stolz in der Stimme fort: “Zusammen mit dem bekannten Golfplatz-Architekten Dave Thomas und meinem Projektleiter Jörg Eggen planten wir das Machbare und ließen “Wolkenkuckucks-Gedanken” beiseite. Wir haben ein Konzept entwickelt, das kompromisslos auf Qualität setzt. Es dauerte zwar lange und machte irrsinnig viel Arbeit, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Und weil wir wissen, dass die deutschen Golfer Sprachbarrieren befürchten, haben wir alle wichtigen Posten mit deutsch sprechenden Fachleuten besetzt. Keine Angst also vorm Französisch!”
Gespannt gehe ich mit Dietmar Hopp und seinem Freund Winfried Rothermel zum ersten Abschlag des LE CHATEAU. Beide haben lange nicht gespielt, hauen aber am ersten Abschlag Drives raus, die mich erstaunen lassen. "Ich bin mit Longhittern unterwegs. Was erwartet mich hier,” schießt es mir durch den Kopf, “und die Beiden wollen lange nicht gespielt haben?” Ich muss das Loch streichen, meine Flightpartner spielen Par.
Die eindrucksvoll gestaltete zweite Bahn, ein 167 Meter langes Par 3, lässt ahnen, wie schön der Platz ist. Ein arkadengestalteter Wassergraben muss mit einem langen Eisen hoch überschlagen werden, um den Ball auf dem schmalen, raffiniert ondulierten Grün zum Halten zu kriegen. Eine schwere Bahn. Pars in unserem Handicapbereich sind eher selten.
Auf hohem Podest liegt der Abschlag der Drei. Es ist die absolute Lieblingsbahn von Dietmar Hopp. Dass er nach seinem Bogey nicht als Erster abschlagen darf, wurmt ihn zwar, hindert ihn aber nicht daran, mit einem gewaltigen Drive seinen Ball perfekt platziert auf die rechte Seite des tief unten liegenden Fairways zu legen. Er nutzt seine Platzkenntnis und spielt ein sicheres Par. Die Welt ist wieder in Ordnung.
Vor 20 Jahren habe er mit dem Golfspiel begonnen, erzählt Dietmar Hopp. Nach seiner Zeit als Fußballer und der Zwischenstation Tennis, sei er schon bei der ersten Begegnung mit dem kleinen weißen Ball überzeugt gewesen, dass das sein Ding werden könne.” Und so ist es ja auch gekommen”, lacht er auf dem Weg zur nächsten Bahn.
Nach Bogeys auf der Vier und auf der Fünf läuft es plötzlich nicht mehr. Die Sechs ist nicht seine Bahn. Auf diesem Par 5, mit herrlichem Blick auf das Chateau, das dem Platz seinen Namen gibt, drischt er den Abschlag links zwischen die Bäume und kommt nur schwer wieder raus. Eine 8 ist sein Score verderbendes Ergebnis. Vielleicht beschäftigt ihn meine Frage nach dem einst so majestätischen Schloss, und warum er es nicht privat nutzt.
Auf der Sieben ist er wieder im Spiel, erzielt ein Par und beendet die First Nine mit zwei Bogeys.
Die Golfbahnen auf der Domaine Terre Blanche sind eine Kulisse für den Luxus. Nie zuvor habe ich so viele lohnenswerte Fotomotive gesehen wie gerade hier. Man kann mit den Augen flanieren. Eine Brigade von Bunkern, einer schöner als der andere und fast immer mit – typisch für Dave Thomas – begrasten Wänden, begleiten den Weg zum Ziel. Für mich sind die Plätze Le Chateau und der Le Riou ein Ausbruch aus herkömmlichen Mustern, neue Dimensionen moderner Golfarchitektur, Golfbahnen zum Streicheln.
Die Zweiten Neun sind schwerer als die Bahnen der ersten Serie. Das beginnt schon an der Zehn. Longhitter liegen im Bunker, Short-Driver haben keine Chance, das Green mit dem Zweiten zu erreichen. Wer hier Par spielt, ist ein sehr guter Golfer, oder hatte Glück.
Voll gesogen mit Landschaft steuert man danach das optische Sahnehäubchen der Anlage an. Mehr noch als der famose Rundblick auf die Hügel des Pays de Fayence verlangen ein zu überspielender Bachlauf und das Grün geradezu bösartig verteidigende Bunker großes golferisches Können. Meine Flightpartner spielen zwar jeweils einen Bogey, trotzdem scheint mir der Index 16 ein Druckfehler auf der Scorekarte.
Die schwerste Bahn auf dem Le Chateau ist für mich die Vierzehn. Ein 499 Meter langes Par 5, dessen Landezone für den Drive von Bunkern verteidigt wird. Hat man den zweiten Schlag sicher auf dem Fairway, wartet ein sehr kurzes Green auf die Annäherung. Vorn läuft ein mit großen Kieseln gepflasterter Bach, und hinten warten Bunker und Felswand. Vorsicht !
Vor uns spielt ein langsamer Flight – ein Graus für Dietmar Hopp - trotzdem kann ich ihn nach seinen schönsten Golferlebnissen fragen. “Eine gute Runde mit einer 86 spielte ich vor langer Zeit hier auf diesem Platz mit Franz Beckenbauer”, berichtet er. “Dass ich dabei nach 5 Pars als Höhepunkt auf der abschließenden Achtzehn auch noch mal mit Par abschloss, hat den “Kaiser” so beeindruckt, dass er direkt nach der Runde per Handy 5 Trainerstunden buchte!”
Die Runde, und das möchte ich nicht verschweigen, stellt höchste Ansprüche an uns Spieler. Meine Fotografiererei und die vielen Fragen lenken ab. Umso erstaunlicher ist es, dass wir auf der hoch bebunkerten Abschlussbahn als Höhepunkt unserer Runde alle drei ein Par spielen. Mit anständigen Scores verabschieden wir uns vom Le Chateau. Wir sind sehr zufrieden.
Ich freue mich auf ein nächstes Mal. Dann gehen wir auf den anderen Platz, auf den Le Riou. Der ist zwar kürzer, verlangt aber mehr taktisches Spielvermögen. Ich bin gespannt, wie es dann läuft.
Abends fahren wir in das Lieblingslokal von Dietmar Hopp ganz in der Nähe, ins La Castellaras in Fayence. Das Inhaberehepaar weiß, was er gerne isst, und hat eine Ratatouille vorbereitet. Ein Gemüseeintopf wie ihn die Einheimischen essen. Echte Hausmannskost. Dazu trinken wir einen Rosé-Hauswein aus der heimischen Region und als Abschluss dieses wunderschönen Tages einen selbst gebrauten Marc de Provence.
Vive la France, ich komme wieder!
Schon vor Jahren hatte diese herrliche Gegend den James Bond Schauspieler Sean Connery zu großen Golfanlage-Plänen beflügelt. Für die örtlichen Politiker allerdings und auch für ihn zu groß. Nachdem der schottische Schauspieler sein bombastisches Hotel mitten in den alten Eichen- und Pinienwäldern nicht bauen durfte, verkaufte er das Gelände.
Das war die Geburtsstunde von Terre Blanche. Für Dietmar Hopp war diese außergewöhnliche Landschaft Liebe auf den ersten Blick. Dabei bedachte er die gescheiterten Versuche in der Vergangenheit weg und konzentrierte sich auf das, was diese endlose Weite des Areals an Möglichkeiten bot.
Das im Herzen der Natur gelegene Resort hat eine einzigartige Lage. Nur 35 Minuten von Cannes und 45 Minuten vom internationalen Flughafen Nizza entfernt. Die Suiten und Villen erstrecken sich am Berghang wie ein provenzalisches Dorf und fügen sich nahtlos in die umliegende Natur.
Feinschmecker erwartet in den 4 Restaurants – darunter ein Sterne-Restaurant – ein außergewöhnliches kulinarisches Geschmackserlebnis mit atemberaubenden Blicken auf die umliegenden Bergdörfer und Hügel.
Der Sternekoch Philippe Jourdin – ausgezeichnet mit dem Titel »Meilleur Ouvrier de France« (Bester Handwerker Frankreichs) – hat sich ganz der Küche Südfrankreichs verschrieben. Im Rhythmus der Jahreszeiten lässt er sich mit feinem Gespür für regionale Aromen von provenzalischen Zutaten inspirieren.